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ANTHONY HOPKINS (Älterer Mann)

Für „Das Schweigen der Lämmer“ („The Silence of the Lambs“,1991) bekam Anthony Hopkins den Oscar® als Bester Hauptdarsteller. In der gleichen Kategorie wurde er anschließend für „Was vom Tage übrig blieb“ („The Remains of the Day“, 1993) und „Nixon“ (1995) abermals nominiert. Für „Das Schweigen der Lämmer“ und „Was vom Tage übrig blieb“ erhielt er außerdem den BAFTA, den er darüber hinaus auch für Richard Attenboroughs „Shadowlands – Ein Geschenk des Augenblicks“ („Shadowlands“, 1993) gewann. Für einen weiteren Oscar® als Bester Nebendarsteller wurde er für „Amistad – Das Sklavenschiff“ („Amistad“, 1997) von Steven Spielberg nominiert.

2001 schlüpfte Hopkins für „Hannibal“ (2001), Ridley Scotts Fortsetzung von „Das Schweigen der Lämmer“, abermals in die Rolle des Hannibal Lecter. Allein in den USA entwickelte sich der Film, für den auch Julianne Moore vor der Kamera stand, mit über 100 Millionen Dollar Einspielergebnis zum Blockbuster. Ein drittes Mal war er in „Roter Drache“ („Red Dragon“, 2002) als Lecter zu sehen. Als Erzähler war er außerdem an dem weltweiten Hit „Der Grinch“ („Dr. Seuss’ How the Grinch Stole Christmas“, 2000) beteiligt.

Ende der Neunzigerjahre spielte er die Hauptrollen in „Rendezvous mit Joe Black“ („Meet Joe Black“, 1998) mit Brad Pitt, John Turteltaubs „Instinkt“ („Instinct“, 1999) und Julie Taymors Shakespeare-Adaption „Titus“ (1999) mit Jessica Lange. Zuvor war er unter anderem auch an der Seite von Antonio Banderas und Catherine Zeta-Jones in„Die Maske des Zorro“ („The Mask of Zorro“, 1998) von Martin Campbell, in dem von David Mamet geschriebenen Drama „Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund“ („The Edge“, 1997) mit Alec Baldwin, in der Titelrolle von „Mein Mann Picasso“ („Surviving Picasso“,1996), neben Brad Pitt in „Legenden der Leidenschaft“ („Legends of the Fall“, 1994), in Francis Ford Coppolas „Bram Stokers Dracula“ („Dracula“, 1992) sowie in den Historienfilmen „Willkommen in Wellville“ („The Road to Wellville“, 1994) und „Wiedersehen in Howards End“ („Howards End“, 1992) zu sehen. Sein Regiedebüt gab Hopkins mit dem auf Tschechows „Onkel Wanja“ basierenden Drama „August“ (1996), für das er auch als Hauptdarsteller und Komponist verantwortlich zeichnete. Später inszenierte er den in Sundance gezeigten Film „Slipstream“ (2007), für den er ebenfalls selbst vor der Kamera stand und abermals als Komponist sowie als Drehbuchautor verantwortlich war.

Zu seinen früheren Filmen gehören „Zwischen den Zeilen“ („84 Charing Cross Road“, 1987), „Der Elefantenmensch“ („The Elephant Man“, 1980), „Magic – Die Puppe des Grauens“ („Magic“, 1978), „Die Brücke von Arnheim“ („A Bridge Too Far“, 1977) und die beiden De-Laurentis-Produktionen „Die Bounty“ („The Bounty“, 1984) und „24 Stunden in seiner Gewalt“ („Desperate Hours“,1990). Zweimal wurde er für Fernsehfilme mit dem Emmy ausgezeichnet: für „The Lindbergh Kidnapping Case“ (1976), in dem er Bruno Richard Hauptmann spielte, und für „Der Bunker“ („The Bunker“, 1981), in dem er als Adolf Hitler zu sehen war.

Der am 31. Dezember 1937 in Wales geborene Hopkins ist der einzige Sohn von Muriel und Richard Hopkins, der sein Geld als Banker verdiente. Er besuchte die Cowbridge Grammar School und entdeckte die Schauspielerei für sich, als er im Alter von 17 Jahren zufällig in eine Amateur-Theateraufführung des YMCA geriet. Dank viel neu gewonnenen Enthusiasmus und Talents am Klavier bekam er ein Stipendium des Welsh College of Music & Drama in Cardiff, wo er zwei Jahre lang studierte. 1958 trat er seinen Wehrdienst bei der britischen Armee an, wo er den größten Teil seiner Dienstzeit in den Büros der Royal Artillery in Bulford verbrachte.

1960 bekam Hopkins die Chance, für Sir Laurence Olivier vorzusprechen, der damals das National Theatre am Old Vic leitete. Zwei Jahre später war er in einer Inszenierung von Strindbergs „Totentanz“ bereits Oliviers Zweitbesetzung. Sein Leinwanddebüt gab er 1967 als Richard Löwenherz an der Seite von Peter O’Toole und Katherine Hepburn in „Der Löwe im Winter“ („The Lion in Winter“, 1968). Der Film wurde als Bester Film für den Oscar® nominiert, Hopkins selbst erhielt seine erste BAFTA-Nominierung.

Das US-Fernsehpublikum entdeckte den Schauspieler in „QB VII“ (1974), der ersten amerikanischen Miniserie, für sich. Darin spielte er den in Polen geborenen Physiker Adam Kelno. Ein Jahr später war er in „Equus“ am Broadway zu sehen und spielte das Stück später auch am Theater in Los Angeles, wo er zehn Jahre lang lebte und sich ganz auf die Arbeit in Hollywood konzentrierte. Nach England kehrte er in den Achtzigerjahren zurück, um am National Theatre die Hauptrolle in David Hares „Pravda“ zu übernehmen, für die er unter anderem mit dem Laurence Olivier Award bedacht wurde. Am gleichen Theater stand er auch in „Antonius und Cleopatra“ und „König Lear“ auf der Bühne.

Zu Hopkins’ weiteren Kinoarbeiten gehören so unterschiedliche Filme wie die Stephen-King-Verfilmung „Hearts in Atlantis“ (2001), die Actionkomödie „Bad Company“ (2002), die Romanverfilmung „Der menschliche Makel“ („The Human Stain“, 2003) nach Phillip Roth, „Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn“ („Proof“, 2005) mit Gwyneth Paltrow, „Mit Herz und Hand“ („The World’s Fastest Indian“, 2005) von Roger Donaldson, das Remake „Das Spiel der Macht“ („All the King’s Men“, 2006) mit Sean Penn, Jude Law und Kate Winslet sowie der Thriller „Das perfekte Verbrechen“ („Fracture“, 2007) mit Ryan Gosling. Zuletzt sah man ihn unter anderem in „The Rite – Das Ritual“ („The Rite“, 2011), der Comic-Verfilmung „Thor“ (2011), „Die Legende von Beowulf“ („Beowulf“, 2007) von Robert Zemeckis, dem Horrorfilm „Wolfman“ („The Wolfman“, 2010) mit Benicio Del Toro und Woody Allens Komödie „Ich sehe den Mann deiner Träume“ („You Will Meet a Tall Dark Stranger“, 2010) mit Josh Brolin und Naomi Watts.

Neben seiner Arbeit beim Film hat sich Hopkins auch einen Ruf als großartiger Komponist erarbeitet und unter anderem bereits mit dem Dallas Symphony Orchestra zusammengearbeitet. 2009 nahm er als Komponist am Festival del Sole im italienischen Cortona teil. 2004 fing er darüber hinaus mit der Malerei an. Inzwischen hat er in zahlreichen Galerien ausgestellt, immer wieder Kunstwerke an Sammler auf der ganzen Welt verkauft und gilt als angesehener moderner Künstler.

Filmografie (Auswahl)

1968 Der Löwe im Winter (The Lion in Winter) - Regie: Anthony Harvey
Nominierung als Bester Nebendarsteller für den BAFTA 1969
1969 Krieg im Spiegel (The Looking Glass War) - Regie: Frank Pierson
1972 Der junge Löwe (Young Winston) - Regie: Richard Attenborough
1973 Ein Puppenheim (A Doll’s House) - Regie: Patrick Garland
1974 Das Mädchen von Petrovka (The Girl from Petrovka) - Regie: Robert Ellis Miller
18 Stunden bis zur Ewigkeit (Juggernaut) - Regie: Richard Lester
1977 Audrey Rose – Das Mädchen aus dem Jenseits (Audrey Rose) - Regie: Robert Wise
Die Brücke von Arnheim (A Bridge Too Far) - Regie: Richard Attenborough
1978 Magic – Die Puppe des Grauens (Magic) - Regie: Richard Attenborough
Nominierung als Bester Hauptdarsteller für den Golden Globe® 1979
Nominierung als Bester Hauptdarsteller für den BAFTA 1979
1980 Der Elefantenmensch (The Elephant Man) - Regie: David Lynch
Jahreszeiten einer Ehe (A Change of Seasons) - Regie: Richard Lang
1984 Die Bounty (The Bounty) - Regie: Roger Donaldson
1985 Good Father – Die Liebe eines Vaters (The Good Father) - Regie: Mike Newell
1987 Zwischen den Zeilen (84 Charing Cross Road) - Regie: David Hugh Jones
1990 24 Stunden in seiner Gewalt (Desperate Hours) - Regie: Michael Cimino
1991 Das Schweigen der Lämmer (The Silence of the Lambs) - Regie: Jonathan Demme
Oscar® als Bester Hauptdarsteller 1992
Nominierung als Bester Hauptdarsteller für den Golden Globe® 1992
BAFTA als Bester Hauptdarsteller 1992
1992 Wiedersehen in Howards End (Howards End) - Regie: James Ivory
Ein Manager mit Herz (Spotswood) - Regie: Mark Joffe
Freejack – Geisel der Zukunft (Freejack) - Regie: Geoff Murphy
Bram Stokers Dracula (Dracula) - Regie: Francis Ford Coppola
Chaplin - Regie: Richard Attenborough
1993 Was vom Tage übrig blieb (The Remains of the Day) - Regie: James Ivory
Nominierung als Bester Hauptdarsteller für den Oscar® 1994
Nominierung als Bester Hauptdarsteller für den Golden Globe® 1994
Nominierung als Bester Hauptdarsteller für den BAFTA 1994

Shadowlands – Ein Geschenk des Augenblicks (Shadowlands) - Regie: Richard Attenborough
BAFTA als Bester Hauptdarsteller 1994
... und der Himmel steht still (The Innocent) - Regie: John Schlesinger
1994 Legenden der Leidenschaft (Legends of the Fall) - Regie: Edward Zwick
Willkommen in Wellville (The Road to Wellville) - Regie: Alan Parker
1995 Nixon - Regie: Oliver Stone
Nominierung als Bester Hauptdarsteller für den Oscar® 1996
Nominierung als Bester Hauptdarsteller für den Golden Globe® 1996
1996 August - Regie: Anthony Hopkins
Mein Mann Picasso (Surviving Picasso) - Regie: James Ivory
1997 Amistad – Das Sklavenschiff (Amistad) - Regie: Steven Spielberg
Nominierung als Bester Nebendarsteller für den Oscar® 1998
Nominierung als Bester Nebendarsteller für den Golden Globe® 1998

Auf Messers Schneide – Rivalen am Abgrund (The Edge) - Regie: Lee Tamahori
1998 Rendezvous mit Joe Black (Meet Joe Black) - Regie: Martin Brest
Die Maske des Zorro (The Mask of Zorro) - Regie: Martin Campbell
1999 Titus - Regie: Julie Taymor
Instinkt (Instinct) - Regie: Jon Turteltaub
2001 Hannibal - Regie: Ridley Scott
Hearts in Atlantis – Das Rätsel eines Sommers (Hearts in Atlantis) - Regie: Scott Hicks
2002 Roter Drache (Red Dragon) - Regie: Brett Ratner
Bad Company - Regie: Joel Schumacher
2003 Der menschliche Makel (The Human Stain) - Regie: Robert Benton
2004 Shortcut to Happiness - Der Teufel steckt im Detail (The Devil and Daniel Webster) -
Regie: Alec Baldwin
Alexander - Regie: Oliver Stone
2005 Der Beweis (Proof) - Regie: John Madden
Mit Herz und Hand (The World’s Fastest Indian) - Regie: Roger Donaldson
2006 Das Spiel der Macht (All the King’s Men) - Regie: Steven Zaillian
Bobby – Sie alle hatten einen Traum (Bobby) - Regie: Emilio Estevez
2007 Slipstream - Regie: Anthony Hopkins
Das perfekte Verbrechen (Fracture) - Regie: Gregory Hoblit
Die Legende von Beowulf (Beowulf) - Regie: Robert Zemeckis
2009 The City of Your Final Destination - Regie: James Ivory
2010 Wolfman (The Wolfman) - Regie: Joe Johnston
Ich sehe den Mann deiner Träume (You Will Meet a Tall Dark Stranger) - Regie: Woody Allen
2011 Thor - Regie: Kenneth Branagh
The Rite – Das Ritual (The Rite) - Regie: Mikael Hâfström
360 - Regie: Fernando Meirelles

 

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