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MARK IVANIR (Der Boss)

Bereits seit 2001 lebt Mark Ivanir in Los Angeles, wo er erfolgreich als Film- und Fernsehschauspieler arbeitet. Der internationale Durchbruch war ihm einige Jahre zuvor mit Steven Spielbergs Oscar®-Gewinner „Schindlers Liste“ („Schindler’s List“, 1993) gelungen. Mit dem legendären Regisseur arbeitete er später auch bei „Terminal“ („The Terminal“, 2004) und „Die Abenteuer von Tim und Struppi“ („The Adventures of Tintin“, 2011) zusammen. Für Robert de Niro, an dessen Seite er in „Inside Hollywood“ („What Just Happened“, 2008) zu sehen war, stand er außerdem für dessen Regiearbeit „Der gute Hirte“ („The Good Shepherd“, 2006) vor der Kamera.

Zuletzt konnte man ihn in der Komödienfortsetzung „Johnny English – Jetzt erst recht!“ („Johnny English Reborn“, 2011) mit Rowan Atkinson, in der israelischen Produktion „Die Reise des Personalmanagers“ („The Human Resources Manager“, 2010) von Eran Riklis sowie in Dennis Gansels Politthriller „Die vierte Macht“ (2012) mit Moritz Bleibtreu erleben. Schon abgedreht hat Ivanir außerdem, „A Late Quartet“ (2012) mit Philip Seymour Hoffman, Catherine Keener und Christopher Walken. Darüber hinaus spielte er bereits über 35 Gastrollen in so unterschiedlichen Fernsehserien wie „24“, „Monk“, „CSI: New York“, „Law and Order“, „Fringe“, „CSI: Miami“ und „Nikita“, ebenso in Dominik Grafs „Im Angesicht des Verbrechens“.

Ivanirs Weg nach Hollywood verlief alles andere als geradlinig. Geboren wurde er in der damaligen UdSSR, doch 1972 siedelte seine Familie nach Israel über. Während seines Militärdienstes war er an der damals enorm wichtigen und streng geheimen Mission beteiligt, bei der äthiopische Juden nach Israel gebracht wurden. Aufgrund seiner Militär-Erfahrungen und -Kenntnisse wurde er bereits mehrfach als Berater für verschiedene Film- und Fernsehproduktionen engagiert.

Nach seiner Zeit beim Militär lehnte Ivanir mehrere Jobangebote des israelischen Geheimdienstes ab und gab sein Medizinstudium auf, um sich dem Dasein als Clown zu widmen. Nach zwei Jahren an einer Clown-Schule reiste er als Straßenkünstler durch ganz Europa und landete schließlich im Cirque Pawelles in Paris. Nachdem er dieser Station den Rücken gekehrt hatte, schrieb er sich an Israels bekanntester Schauspielschule Nissan Nativ ein.

Später gründete er gemeinsam mit mehreren russischstämmigen Schauspielern das Gesher Theater. Nach gerade einmal zwei Jahren war das Projekt Israels erfolgreichste Theaterkompanie und wurde von der London Times sogar zu einer der sechs besten der Welt gezählt. Ivanir spielte mit dem Gesher Theater viele verschiedene Rollen, trat am New Yorker Lincoln Center genauso auf wie am National Theatre in London oder in Paris, Rom und Berlin und übersetzte und adaptierte acht Stücke für die Kompanie.

Nach seiner Rolle in „Schindlers Liste“ („Schindler’s List“, 1993) ) zog Ivanir nach London, um mit Philippe Gaulier und den Schauspielern des Theatre De Complicité zu arbeiten. Während seiner Zeit dort bekam er Rollen in Filmen wie „In stürmischen Zeiten“ („The Man Who Cried“, 2000) mit Johnny Depp oder der TV-Produktion „Secret Affair“ (1999), was ihn schließlich ermutigte, nach Hollywood zu gehen. Nicht zuletzt dank seiner Kenntnisse in Sprachen wie Russisch, Englisch, Französisch, Arabisch, Deutsch und natürlich Hebräisch arbeit er seither konstant in den verschiedensten Studio- und TV-Produktionen und spielt russische Spione genauso wie israelische Produzenten oder deutsche Elefantentrainer. Er lebt mit seiner Frau und zwei Töchtern in Los Angeles.

Filmografie (Auswahl)

1989 Berlin – Yerushalaim - Regie: Amos Gitai
1993 Schindlers Liste (Schindler’s List) - Regie: Steven Spielberg
2000 In stürmischen Zeiten (The Man Who Cried) - Regie: Sally Potter
2004 Terminal (The Terminal) - Regie: Steven Spielberg
2005 Mr. & Mrs. Smith - Regie: Doug Liman
2006 Der gute Hirte (The Good Shepherd) - Regie: Robert de Niro
2007 Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird (The Hunting Party) - Regie: Richard Shepard
2008 Inside Hollywood (What Just Happened) - Regie: Barry Levinson
Get Smart – Wir lieben es, die Welt zu retten (Get Smart) - Regie: Peter Segal
2010 Die Reise des Personalmanagers (The Human Resources Manager) - Regie: Eran Riklis
2011 360 - Regie: Fernando Meirelles
Johnny English – Jetzt erst recht! (Johnny English Reborn) - Regie: Oliver Parker
Die Abenteuer von Tim und Struppi (The Adventures of Tintin) - Regie: Steven Spielberg
2012 Der Ruf der Wale (Big Miracle) - Regie: Ken Kwapis
Die vierte Macht - Regie: Dennis Gansel

 

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