Ulrich Tukur (Georg)

Geboren 1957 in Hessen (Deutschland), Abitur in Hannover, Highschool-Abschluß in Boston (USA), studierte Ulrich Tukur Germanistik, Anglistik und Geschichte in Tübingen. Schon seit seiner Studienzeit ist Ulrich Tukur auch Musiker, jobbte u.a. als Akkordeonspieler und Sänger. Seine Schauspielausbildung erhielt er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. 1982 hatte er sein Bühnendebut und das erste Theaterengagement in Heidelberg.

Theater, Film und Musik sind seither die tragenden Säulen von Ulrich Tukurs Karriere, er ist aber auch häufig als Moderator und Sprecher im Einsatz und hat 1996/97 das Drehbuch "Männer brauchen Liebe" geschrieben. 1981/82 hatte er sein Filmdebut in Michael Verhoevens Film "Die weiße Rose", 1985 spielte er den RAF-Terroristen Andreas Baader in Reinhard Hauffs "Stammheim". Später war er neben seiner Theatertätigkeit u.a. in "Lenz oder die Freiheit" (R: Dieter Berner), "Die Kaltenbach-Papiere" (R: Rainer Erler), "Mutters Courage" (R: Michael Verhoeven), "Taking Sides - Der Fall Furtwängler" (R: István Szabó), "Stauffenberg" (R: Jo Baier), "Die Nacht der großen Flut" (R: Raymund Ley), "Die Luftbrücke - Nur der Himmel war frei" (R: Dror Zahavi). Aktuell ist Ulrich Tukur in der soeben mit dem Auslands-Oscar ausgezeichneten Produktion "Das Leben der Anderen" (R: Florian Henckel-Donnersmarck) zu sehen.

Seit 1999 lebt Ulrich Tukur mit seiner Frau, der Fotografin Katharina John in Venedig.

Ulrich Tukur

"Eine tolle Art der Schauspielerführung"

Ulrich Tukur über die Dreharbeiten von "42plus"

Ich habe zwei Filme von Sabine Derflinger gesehen und ich finde dass sie eine tolle Art hat, Schauspieler zu führen. Sie sind alle erstaunlich gut.

Mich hat der Drehort Ischia interessiert, und dann vor allem das Drehbuch, das auf eine sehr sonderbare, flirrende, seltsame Art und Weise die Probleme zweier Ehepaare zeigt, die sich in der Mitte ihres Lebens befinden - und das vor so einem wunderschönen, leichten, himmlischen Hintergrund.

Die Diskrepanz aus der Leichtigkeit der Landschaft und der Schwere, der Müll und die Klebrigkeit großstädtischer Beziehungen, die vor diesem Hintergrund gezeigt wird, ist der ganze Reiz dieses Films.

Liebe, Emotionen, Sehnsucht nach Zusammengehörigkeit und Sicherheit, Verletzungen, die Unmöglichkeit dass zwei Menschen so zusammenkommen wie sie sich das wünschen.all das sind die Themen von "42plus". Sabine Derflinger zeigt den verzweifelten Versuch zweier Menschen, wieder zusammen zu finden. Es ist ein seltsames Lebensprinzip, das ich auch bei mir selbst beobachtet habe: Wenn der eine endlich nachgibt, zieht sich der andere zurück. Wie zwei Magnete, die falsch gepolt sind. Wenn der eine will, will der andere nicht.

Die große Aufgabe der Menschen ist, dieses Verhaltensprinzip zu überwinden, und dann einen schönen Sonnenuntergang ihres Lebens zu erleben.

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